Nein, heuer gibt’s keine Vorsätze. Im Rückblick hab ich die vom Vorjahr durchschnittlich zu 30% umgesetzt. Was auch für meine Ansprüche an mich eine etwas zu geringe Quote ist. Also lass ich es diesmal auf mich zukommen. Whatever will be will be.
Aber was viel wichtiger ist, als Vorsätze ist, wenn man den Zeitungen und Zeitschriften die rund um Neujahr gedruckt werden, Glauben schenkt, ist die Trendfarbe 2015. Ja, genau. Seit 1.1. ist die Welt in Masala getunkt. Oder Marsala besser gesagt.
Als ayurvedisch-indisch gebildete Frau hab ich das r einfach überlesen und mich gefragt, wem diese Assoziation wohl eingefallen ist. Masala ist eine Bezeichnung für Gewürzmischungen. Die sind in Indien meist gelbstichig, vom Kurkuma, das übrigens sehr gesundheitsfördernd wirkt, oder bräunlich und manchmal rötlich. Passt irgendwie nicht ganz.
Weil ich gerade Zeit hatte, hab ich gegoogelt, dass es eigentlich Marsala heißt. Die CreateurInnen der Farbe haben offenbar Anleihe bei einem sizilianischen Wein genommen, der goldfarben (= Oro) bis bernsteinfarbig (= Ambra) ist und in den Variationen „secco“, „abboccato“ oder „dolce“ ausgebaut wird. Ganz selten gibt es ihn auch von roten Trauben. Aha. Wir kommen der Sache näher. Ganz schlüssig ist mir die Sache immer noch nicht.
Was du lieber Leser, liebe Leserin nicht weißt: während ich Zeitung gelesen und recherchiert habe, trocknete auf meiner von Silberfäden durchzogenen Haarpracht (der Ärger!) ein dicker Brei aus fein vermahlenen Pflanzenbestandteilen vermengt mit Kaffee und Apfelessig. Ohne befriedigendes Ergebnis zum Thema “Trendfarbe 2015” habe ich mich von der Couch erhoben, um die Kruste nach 2 Stunden Einwirkzeit zu auszuwaschen. Die Sauerei im Badezimmer verblasste, als ich das Handtuch entfernte und ein Sonnenstrahl auf meine frische gefärbten Haare traf….. Jetzt verstand ich: Marsala!