Du bist, was du isst

Ich gehe seit Wochen schwanger mit diesem Blog-Artikel. Ich rolle das Thema in meinem Kopf hin und her, beobachte mich und meine Reaktion auf das, was ich an Nahrung zu mir nehme und ich beobachte Menschen dabei, was sie im Restaurant essen und was sie im Supermarkt so in ihre Einkaufswagerl kippen. Hmmm…

… ich erkenne an mir manchmal einen wertenden Blick, den ich so gar nicht an mir mag. Schließe aufgrund des Inhaltes eines Einkaufwagerls auf Persönlichkeit und sogar Wahlverhalten dessen, der es vor sich herschiebt und schäme mich ein wenig, weil ich mir überheblich vorkomme. Und doch: wenn ich in den Büchern lese, die das alte ayurvedische Wissen zur Wechselwirkung von Körper, Geist und Seele mit Nahrung beschreiben, dann ist mein (Vor-) Urteil nachvollziehbar und plausibel. 5000 Jahre Erfahrung sind über persönliche Subjektivität doch einigermaßen erhaben.

Hier eine grobe Zusammenfassung – vielleicht erkennt der eine oder die andere jemanden wieder:

Im Ayurveda wird jeder Mensch individuell betrachtet. Wir kommen mit einer Konstitution zur Welt, die durch die äußeren Umstände unseres Lebens einer gewissen Veränderung ausgesetzt ist, uns aber im Kern wohl bis zum Tode erhalten bleibt. Je nach Konstitution kann uns das Verstehen der Grundprinzipien helfen, uns selbst auszubalancieren und gesund zu erhalten. Knackig beschrieben findet man das in meinem Buch detox-typgerecht. Einen kurzen Test mit Mini-Auswertung gibt es hier.

Nebst der körperlichen Konstitution gibt es auch eine psychisch seelische, die irgendwie verwandt ist:

Das Prinzip der Trägheit wird TAMAS genannt. Dumpf, bewegungslos, ideenlos hindert Tamas uns, im Leben aktiv zu werden. Bei mir entsteht das Bild einer Couch-Potato, wenn ich die Beschreibungen lesen. Jemand der sich Chips, Burger, Pizza und Soft Drinks auf dem Sofa reinzieht während stundenlang der Fernseher läuft. Natürlich gab’s vor 5000 Jahren noch keine Couch-Potatos im heutigen Sinne, aber vielleicht haben die indischen Weisen an reichen Maharadschas die Auswirkungen studiert 😉

Tamas entsteht durch:

  • Verdorbene Nahrung/ Fast Food,
  • zu viel Fettiges und Süßes
  • Depression
  • Wenig anspruchsvolle Dauerberieselung vor dem Fernseher

Leitsatz: mir ist völlig wurscht, ob’s mir oder dir gut geht.

Das aggressive Prinzip ist RAJAS. Feurig geht der Tatendrang manchmal mit Menschen durch, die zuviel davon haben. Es geht darum den eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf Verlust durchzusetzen – manchmal kommt es zur Anwendung von Gewalt.

Rajas entsteht durch:

  • Scharfes Essen, Zwiebel/ Knoblauch (deshalb essen Yogis kaum davon)
  • Zu viel (rotes) Fleisch
  • Alkohol, Essig und anderes Vergorenes
  • Chemikalien
  • Egoismus
  • zu viel Tun/ Wettbewerb

Leitsatz: Hauptsache mir (und vielleicht noch den meinigen) geht’s gut.

SATTWA ist das Prinzip der Reinheit in Denken & Handeln. Ein Zustand der Bedingungslosigkeit, völlig wertfrei. Mein Bild dazu ist das eines Yogi/ einer Yogini mit gütigen Augen. In weiße Kleider gehüllt.

Sattwa wird genährt durch:

  • frisches Obst und Gemüse aus der Region
  • gutes Getreide
  • feine (Roh-) Milch und Produkte
  • Mandeln, Honig
  • reine Gedanken/ Meditation

Leitsatz: Ich achte auf mich und die gesamte Schöpfung.

Die 3 Prinzipien sind aus ayurvedischer Sicht in allem und allen enthalten und es gibt immer wieder Lebensphasen, wo eines besonders hervorsticht. Aus einer tamasischen Depression kommt man nur mit Hilfe von Rajas wieder raus – man muss das sprichwörtliche Feuer unterm A… entzünden. Im Sinne eines spirituellen Entwicklungsweges gilt es Sattwa im Leben zu fördern. Daher gibt es von mir hier und heute ein sattwisches Rezept zur Jahreszeit – möge es munden und dich wandeln, auf dass die Welt zu einer Besseren werde 🙂

Quinoa Salat mit Erdbeeren und grünem Spargel
(für eine Person)

1 Tasse Packungsanweisung gekochtes QuinoaIMG_20160530_191102
2-3 Stangen junger, grüner Spargel
5-6 Erdbeeren1 klein Frühlingszwiebel
1 reife Paradeiser

1 EL Honig
1 EL Zitronensaft, frisch gepresst
1 EL Olivenöl
1 EL Schwarzkümmelöl
Salz nach Geschmack

Thymian-Blättchen zum Dekorieren

Obst und Gemüse klein schneiden und mit dem Quinoa vermischen. Zutaten für die Marinade in einem kleinen Schraubglas gut verschütteln, über den Salat gießen, vermengen und 10 Minuten ziehen lassen. Mit Thymian dekorieren und genießen.

 

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